Leserbrief im Pforzheimer Kurier
Um die Ansiedlung eines Möbelhauses der Unternehmensgruppe Lutz-Neubert in Pforzheim geht es in diesem Leserbrief:
Die Diskussion um die Ansiedlung des Wohnkaufhauses der Unternehmensgruppe Lutz-Neubert im Gebiet Obsthof/Eutingen nimmt immer groteskere Züge an. Nicht genug, dass das Gebiet schon jetzt von immissionsträchtigen, zum Teil Gestank verbreitenden Betrieben (Asphalt) besiedelt ist, soll nun noch durch das Wohnkaufhaus und die daraus resultierende Belastung an Lärm, Staub und Verkehrsaufkommen dem Ganzen die Krone aufgesetzt werden.
Wie gefährlich es ist, in diesem Gebiet (oder bei Wind im angrenzenden Gebiet Nägelishälden/Rotes Mäuerle) zu leben, zeigt die entsprechende Beilage O 1365, über die der Ortschaftsrat Eutingen und der Gemeinderat Pforzheim zurzeit beraten. Dort steht auf Seite 24 wörtlich: „Im Hinblick auf die künftige Arbeitsplatzsituation der Mitarbeiter des Möbelkaufhauses wurde vom Vorhabenträger darauf hingewiesen, dass es grundsätzlich keine Arbeitstätigkeiten im Freibereich geben wird. Im Innern des Gebäudes sind Belastungen der Mitarbeiter und Kunden durch die Immissionen der benachbarten Betriebe nicht zu erwarten.
Durch künstliche Belüftung, Zuluftreinigung sowie Lärmdämmung des Gebäudes können die Wirkungen minimiert werden.“ Weiter ist zu lesen, dass die Mitarbeiter und Kunden im Gebäude „geschützt“ werden.
Arbeiten die Mitarbeiter von Lutz-Neubert zukünftig in einem „Luftschutzbunker“ und sind sich die Kunden im Klaren, in welche „Gefahr“ sie sich begeben? Sie werden geschützt, aber wer schützt die Anwohner des ebenfalls betroffenen angrenzenden Gebietes Nägelishälden/Rotes Mäuerle?
Oberbürgermeisterin Augenstein schützt diese Anwohner gewiss nicht. Die OB (und ihre Verwaltung) fühlt sich nicht angesprochen – die Bestimmungen werden eingehalten!? Auch wohnt sie weit weg und ist nicht direkt betroffen. Deshalb gilt: Profitdenken wirft alle Bedenken über Bord, auch die berechtigten Interessen Dritter.
Gundi Köhler
Hohe Steige 2 A
Pforzheim-Eutingen