Offener Brief an:
Winfried Kretschmann Gruene BW <winfried.kretschmann@gruene.landtag-bw.de>
theresia.bauer@gruene.landtag-bw.de
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wahlkreis@nils-schmid.de
claus.schmiedel@spd.landtag-bw.de
andreas.stoch@spd.landtag-bw.de
franz.untersteller@gruene.landtag-bw.de
am 10.03.2015 per Email
Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
sehr geehrter Herr Kretschmann,
am 3. März 2015 war Tag des Artenschutzes in der Welt. Da habe ich
besonders in Baden-Württemberg, meiner Heimat, darauf geachtet, wie es
mit dem Schutz des „Baden-Württembergers“ aussieht. Nichts war zu hören
und auch nichts zu lesen. Das ließ mir keine Ruhe. Ausgestorben war er,
der „Baden-Württemberger“, noch nicht. Das weiß ich mit Sicherheit. Aber
gefährdet ist er immerhin. Denn da muss einer anderen Art, nämlich der
Art „Asylanten“ mehr Schutz als der Art „Baden-Württembergern“ gewährt
werden. Die Asylanten bekommen saubere, wenn auch kleinere Unterkünfte
als die „Baden-Württemberger“ und werden versorgt. Das müssen die
„Baden-Württemberger“ selbst tun, auch wenn Sie arm sind und Hartz-VI
beziehen.
Außerdem bekommt die Art „Asylanten“ „Mobilitätshilfen“. Sie müssen das
doch wissen oder ist Ihnen bekannt, ob der „Baden-Württemberger“ diese
auch bekommt?
Beim „Landeselternpass“ konnte mir Frau Ministerin Altpeter noch nicht
schreiben, ob die Art „Asylanten“ und die Art der „Baden-Württemberger“
gleich behandelt werden.
„Der Nachtragshaushalt mit einem Volumen von rund 550 Millionen Euro
ergänzt den laufenden Doppelhaushalt 2015/2016.
Schwerpunkt mit 400 Millionen Euro sind Kosten wegen steigender
Flüchtlingszahlen. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlingen rechnet
für das laufende Jahr weiter mit einem steigenden Zustrom von
Flüchtlingen. Auf Basis der jüngsten Zahlen geht die grün-rote
Landesregierung von mindestens 33.000 Erstantragstellern in
Baden-Württemberg aus. Im vergangenen Jahr stellten 26.000 Menschen in
Baden-Württemberg einen Erstantrag auf Asyl.
Kretschmann wies darauf hin, dass die offiziellen Prognosen für 2015
wohl noch übertroffen werden. Laut Schmid ist deshalb ein zweiter
Nachtragshaushalt im Laufe des Jahres geplant.“
Das ist auch nicht verwunderlich, wenn das Land BW nicht nur die ihm
zugewiesene Quote an Asylanten aufnimmt, darüber hinaus auch noch 600
verfolgte Mädchen und Frauen (auch christliche?) sollen verstärkt
aufgenommen werden. Zusätzlich 30 Millionen Euro will Baden-Württemberg
bis 2016 für die Unterbringung von Flüchtlingen bereitstellen.
Gibt es bei den „Baden-Württemberger“ nicht auch Gruppen, die dezidiert
wie diese Frauen eines besonderen Schutzes bedürfen?
Das Wissenschaftsministerium hat für die syrischen Flüchtlinge ein
spezielles Studienprogramm entworfen. Eine besonders begabte Kerngruppe
von 50 Personen soll Stipendien bekommen. Für die kommenden drei Jahre
stehen dafür insgesamt rund 3,3 Millionen Euro bereit.
Wieviel Millionen Euro stehen zur Förderung von nicht ganz so glänzenden
„Baden-Württemberger“ zur Verfügung?
So wie es aussieht, bringt die von unseren amerikanischen Freunden durch
Aggression verursachte Flut von Flüchtlingen immer mehr Probleme in
unser Land. (Hier gibt es seit kurzem in einer sonst ruhigen Gegend
plötzlich Bettler. Die Zahl der Einbrüche steigt beachtlich.) Werden
unsere Freunde, die Amerikaner sich an den Kosten der Aktionen
beteiligen, wie von mehreren Leserbriefschreibern gefragt. Das klingt
zwar lustig, hat aber einen ernsten Hintergrund. Pforzheim, am Ende der
Arbeitslosenstatistik und mit Schulden (aber hallo!) wird an diesem
Problem – und nicht nur Pforzheim – zu knabbern haben. Und da frage ich
nach der Zukunft der „Baden-Württemberger“?
Wenn so viele Fremde nach Baden-Württemberg kommen, wo werden sie in ein
paar Jahren arbeiten und leben? Wird nicht nur die Art „Asylanten“
sondern auch die Art „Baden-Württemberger“ beruflich gleichermaßen
gefördert? Werden alle intergriert? Ich habe Sorge, dass die
„Baden-Württemberger“ untergebuttert werden. Das Eigene gilt ja
bekanntlich weniger im eigenen Land als das Fremde. Sorgen Sie, Herr
Ministerpräsident Kretschmann, bitte für Gerechtigkeit, dann findet auch
Ihre christliche, katholische Seele Ruhe. Und meine auch.
Ich freue mich auf Ihre vielleicht persönliche Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Heinrich Köhler
Kommentar: Bis 21.03.2015 gab es keine Reaktion.